22. Juni 2025
Serie über die Schöpfung, Nr. 5: Der Blick Jesu

Serie über die Schöpfung, Nr. 5: Der Blick Jesu
Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.“ (Mt 9,36-37) Jesus sieht die vielen Menschen, die an ihn herandrängen. Er sieht alle gemeinsam, aber auch jeden einzelnen mit seinem persönlichen Leben. Und er lässt sich von der Not der Menschen innerlich bewegen, die Menschen sind ihm nicht egal. Er möchte ihrer Not Abhilfe schaffen.
Der Blick esu und seine Aufmerksamkeit treffen auch die anderen Geschöpfe: die Tiere, die ein Beispiel für das Vertrauen in die väterliche Vorsehung Gottes sind (Mt 6,26); die Pflanzen und Blumen, deren Schönheit und Pracht Jesus bewundert; die Felder, die für die Ernte reif sind und der Same, der emporwächst, sind Bilder für die Verkündigung der Frohen Botschaft und für das Reich Gottes. Kurz gesagt: Jesus lebte in einer engen Beziehung zur Natur, zur Welt und hat diese bejaht. Zugleich kommt er in diese Welt, um sie zu erlösen, denn „die gesamte Schöpfung seufzt bis zum heutigen Tag und liegt in Geburtswehen“ (vgl. Röm 8, 22) und bedarf des Retters Jesus Christus. An Christus glauben bedeutet also nicht, die Welt abzulehnen und danach zu trachten, sich von ihr zu distanzieren. Im Gegenteil: sich von Christus als umsichtiger und respektvoller Arbeiter in die Welt senden zu lassen, um sie zu „beackern“, jeder mit seinen Gaben, und sich an den Früchten der Arbeit zu erfreuen, um gemeinsam mit Christus und allen Geschöpfen den Vater im Heiligen Geist für seine Werke zu loben.
Ich wünsche uns allen viele schöne und dankbare Zeiten in und mit der Natur. Herzliche Grüße,
Pfarrer Alexander

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