Wort der Woche

7. Dezember 2025

Wird der Menschensohn noch Glauben vorfinden?

In den kommenden Wochen werden wir im Wort der Woche einen Schwerpunkt auf das Glaubensbekenntnis legen. Der Anfang des ersten Artikels lautet: Ich glaube an Gott, beziehungsweise im „Großen Glaubensbekenntnis“, das Papst Leo und der orthodoxe Patriarch Bartholomäus letzte Woche in Nicäa zusammen gebetet haben: Wir glauben an Gott. Beide Aspekte sind wichtig. Der Glaube ist immer zutiefst persönlich und hat mit Zutrauen und Vertrauen zu tun. Aber der Glaube ist auch gemeinschaftlich. Papst Benedikt XVI. hat das ein „demütiges Mitglauben mit der Kirche“ genannt. Auch wenn wir nicht alles begreifen und verstehen, verlassen wir uns darauf, dass die Kirche den Glaubensschatz, der uns im Leben und zum Leben führt, richtig bewahrt.

Im Advent bereiten wir uns auf die Wiederkunft Christi vor. Einmal fragt Jesus im Evangelium: Wird der Menschensohn (also er selbst) noch Glauben finden, wenn er wiederkommt? Er sagt das im Zusammenhang mit dem Gebet. Hier stehen wir vor dem Henne-Ei-Problem. Was war zuerst? Unsere Frage ist: Muss man zuerst glauben, um beten zu können? Oder muss man zuerst beten, um glauben zu können? Dieses Problem ist wie bei der Henne nicht lösbar. Hinter beidem steht die Gnade Gottes. Aber die Adventzeit ist eine dringende Einladung, wieder mehr zu beten, um mehr zu glauben. Und mehr zu glauben, um mehr zu beten. Möge Christus uns die Freude und Gnade dazu schenken!

Gottes Segen und eine gute Vorbereitung auf Weihnachten wünscht,

Kaplan Clemens

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