Wort der Woche

14. April 2024

Freundlichkeit

Freundlichkeit wird allgemein als positive Eigenschaft angesehen, doch was meint der heilige Paulus genau damit? In Galater 5,22 wird als Frucht des Heiligen Geistes zwischen „Langmut“ und „Güte“ die „Freundlichkeit“ aufgezählt. Im griechischen Original heißt es: chrestotes.

Wenn man die Parallelstellen ansieht, so kommen wir zu der Erkenntnis, dass die Freundlichkeit, die Paulus meint, mehr ist als ein oberflächliches Nett-Sein. Es ist eine Eigenschaft, die vom Himmel geschenkt wird, durch den Heiligen Geist, denn vom Menschen her kommt sie nicht. Das sieht Paulus und er schreibt im Römerbrief, indem er einen Psalm zitiert: „Alle sind abtrünnig geworden, alle miteinander taugen nichts. Es gibt keinen, der Gutes tut, auch nicht einen Einzigen“. „Der Gutes tut“ ist dasselbe Wort wie „Freundlichkeit“. Es gibt auf der Erde keinen Freundlichen im Sinne der göttlichen Liebe, wenn Gott uns nicht hilft. Wir sind immer wieder in einer üblen Lage, die darin begründet ist, dass wir nicht fähig sind, die anderen und uns selbst wahrhaft zu lieben.

Gott zeigt sich als der wahre Freund der Menschen: „Als die Güte [chrestotes – Freundlichkeit] und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Retters, erschien, hat er uns gerettet – nicht aufgrund von Werken der Gerechtigkeit, die wir vollbracht haben, sondern nach seinem Erbarmen – durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung im Heiligen Geist“ (Titus 3,4-5).

Gott liebt die Menschen und er will uns in seiner Freundlichkeit retten. Wenn wir uns nun auf Pfingsten vorbereiten, so bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns einen Anteil gewährt an dieser göttlichen Eigenschaft.

Alles Gute wünscht,

Kaplan Clemens

Ältere Beiträge vom „Wort der Woche“ finden Sie hier

Gefällt Ihnen das Wort der Woche? Tragen Sie sich für den Newsletter ein und bekommen Sie das „Wort der Woche“ jeden Sonntag bequem per Email zugesandt.