Wort der Woche

04. Juni 2023

Heilige Dreifaltigkeit

“Als der HERR sah, dass Mose näherkam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.“ (Ex 3,4-5) An dieser Stelle im Alten Testament kommt sehr gut zum Ausdruck, was die Gottesfurcht ist: Es geht nicht um besondere, fast „magische“ Orte oder Zeiten; schon gar nicht handelt es sich darum, sich vor Gott zu fürchten oder vor ihm Angst zu haben.

Es geht darum, dass Gott heilig ist und wir Menschen als seine Geschöpfe nie ganz an ihn heranreichen; es bleibt immer doch ein Abstand zwischen uns und ihm. Aber das Schöne ist nun: Gott selbst hat die Initiative ergriffen und ist uns nahegekommen. Zunächst in der Geschichte, die er mit dem auserwählten Volk des Alten Bundes geführt hat. Danach ist er so weit gegangen, in seinem geliebten Sohn Jesus Christus Menschengestalt anzunehmen.

Schließlich ist es der Heilige Geist, der die Heiligkeit Gottes in der Welt anwesend sein lässt. Daher ist die Gottesfurcht mehr ein Bewusstsein in Ehrfurcht, wie heilig Gott ist, als Frucht der Liebe und Dankbarkeit ihm gegenüber. Wenn ich einen Menschen liebe, werde ich ihn ehrfurchtsvoll und respektvoll behandeln – und auch alles, was mit ihm zu tun hat oder zu ihm gehört. Das hat nichts mit Furcht oder Distanz zu tun; im Gegenteil: es ist Ausdruck der Nähe und Vertrautheit. Möge auch diese Haltung – neben den anderen Gaben des Heiligen Geistes, die wir während der Osterzeit betrachtet haben – unser Leben weiter prägen, nun, wo wir in die liturgische Zeit „im Jahreskreis“ zurückgekehrt sind.

Gottes Segen, Pfarrer Alexander

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