28. Dezember 2025
Geboren, um zu sterben?

Gerade feiern wir die Geburt des Heilands, sind mitten in der festlichen Oktav. Der vierte Artikel des Glaubensbekenntnisses führt uns zur Betrachtung des Todes Jesu: „gekreuzigt, gestorben und begraben“. So eng hängen Leben und Tod zusammen. Wenn ein Kind stirbt, ist dies meist noch viel trauriger, als wenn ein Mensch in reifem Alter von uns geht. Jesus war kurz davor, schon im Kindesalter getötet zu werden, so berichtet uns Matthäus; doch das entschiedene Handeln von Josef und die Flucht nach Ägypten retteten ihm das Leben.
Doch es war nur aufgeschoben: Jesus ist tatsächlich geboren, um zu sterben, und zwar „unter Pontius Pilatus“, also in einem bestimmten Jahr, in Jerusalem, wie es für einen israelitischen Propheten geziemend war. Doch Jesus war mehr als ein Prophet. Er war und ist das LEBEN selbst. „In ihm war das Leben“, sagt der Beginn des Johannesevangeliums, „und das Leben war das Licht der Menschen“. „Das Wort ist Fleisch geworden“ bedeutet, dass das unendliche und ewige Gottsein sterblich geworden ist. „Alles Fleisch ist wie das Gras, das verdorrt“, verkündet der Prophet Jesaja (40,6).
Doch Jesus Christus ist das LEBEN, er ist geboren und gestorben, um zu leben. Gerade darin wird er uns zum Retter. Wir Christen sind mit ihm gestorben, damit wir vereint mit ihm leben, mit Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Eine gesegnete Weihnachtszeit wünscht,
Kaplan Clemens
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