21. Dezember 2025
4. Adventsonntag

Der dritte der zwölf Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (das ist der Leitfaden unseres „Wortes der Woche“ in der nächsten Zeit) lautet: „Jesus Christus … empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria“. Genau um diesen Glaubenssatz dreht sich das Weihnachtsfest, das wir in wenigen Tagen feiern werden. Jesus, der Sohn Gottes, ist wahrhaft Mensch geworden, hat die menschliche Natur angenommen, geboren wie jede andere menschliche Person, als Embryo herangewachsen im Schoß einer Frau, geboren zu einem konkreten Zeitpunkt in einem bestimmten historischen Kontext (Land, Volk, politische Verhältnisse …). Das Besondere und Übernatürliche war seine Empfängnis und das Mitwirken seiner Mutter Maria mit Gott. Gott kann wirklich in der Geschichte handeln. Er bleibt nicht außerhalb eines Apparates, den er zwar konstruiert hat, dann aber seinem Geschick überlässt (so in der Art von „Gsellmanns Weltmaschine“ in Edelsbach bei Feldbach, Steiermark, eines genialen Konstruktes eines talentierten Bastlers). Nein, Gott interveniert, greift ein, und zwar ganz tief in das Leben der Menschen, der einzelnen Personen. Geheimnisvoll in seinem Plan und in seiner Vorsehung, aber immer mit Respekt vor der Freiheit des Menschen, denn Freiheit bedeutet Liebe. Dadurch ist uns Jesus ganz nahe: Auch er hatte einen Leib/Körper, eine Seele, ein Herz, Gedanken, Gefühle, sogar Versuchungen. Es gab Momente, in denen er mit seinem Weg, den er gehen sollte, rang. Maria stimmt dem Plan Gottes zu. Sie ist ganz offen für das, was von Gott kommt. Nicht nur bei der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, sondern auch in allem, was darauf folgt, auch nach der Geburt Jesu. Deshalb wird ihr Ja-Wort auch fruchtbar für das ganze Werk Jesu, die Kirche. Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. spricht vom „skandalösen Realismus des Christentums“. Gottes Wirken in der Geschichte ist nicht nur eine Idee oder Vermutung; es ist real. Möge uns das Weihnachtsfest die Augen des Herzens und des Glaubens dafür öffnen.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein frohes und zuversichtliches Hinübergehen in das Jahr 2026. Herzliche Grüße, Pfarrer Alexander

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